top of page

Financebuddys Blog

Warum Du Deine Altersvorsorge selbst in die Hand nehmen musst 


Du hast vielleicht schon oft gehört, dass Du Dich selbst um Deine Altersvorsorge kümmern musst.

Aber warum ist das eigentlich so und was hat sich in den letzten Jahren oder Jahrzenten verändert?! 









Unser Rentensystem stammt aus dem Jahre 1889, ist also mittlerweile 145 Jahre alt. Seitdem hat sich viel getan. Allem voran war das damalige Gesetz dazu vorgesehen, nur einen Bruchteil der alten Menschen zu versorgen. In der Regel hat fast jeder gearbeitet, bis er nicht mehr konnte bzw. wurde dann von der Familie versorgt. Nur 10% der alten Menschen waren damals „Rentner:innen“. Da war es also leicht, die wenigen Rentenbezieher mit den Beiträgen aller Erwerbstätigen zu versorgen. 


Mittlerweile habe wir aber zwei massive Veränderungen, die dieses System belasten. Zum einen werden Menschen immer älter und es ist mittlerweile die Regel, das Rentenalter zu erreichen und Rente zu beziehen. Und zum Anderen wird dadurch das Verhältnis zwischen Rentner:innen und Beitragszahlern immer schlechter. Wenn zu Beginn des Rentensystems 1 Rentner auf 10 Beitragszahler kamen, so war es in 1960 noch ein Verhältnis von 1:6 und heute sind wir bei ca. 1:2! Bis 2050 so die Schätzungen kommen wir sogar noch auf ein Verhältnis von 1:1,3!!! 


Wenn auf einer Reise also 10 Personen eine Person gemeinsam tragen müssen, so schafft man das als Gruppe leicht. Bei 1:6 auch noch, bei 1:2 wird das schon eine große Herausforderung, aber wenn jeder eine weitere Person ständig auf dem Rücken schleppen muss, dann wird man nicht weit kommen. 


Ich hoffe das macht klar, warum es gar nicht sein kann, dass die gesetzliche Rente zukünftig noch weiter unseren Lebensstandard im Alter abdeckt. Das heißt, wir müssen entweder VIEL länger arbeiten oder uns so früh wie möglich um die eigene Vorsorge kümmern. Und so früh wie möglich aus dem einfachen Grund, weil wir dann den Zinseszinseffekt voll und ganz für uns nutzen können. 

Der Effekt greift allerdings nur, wenn wir die richtigen Instrumente dafür auswählen. Und das sind leider nicht die typischen Wege, die die meisten in Deutschland gehen! 


  1. Private Rentenversicherung: durch schlechte Verzinsung, hohe Kosten und intrasparente Anlagemodelle lohnt sich dieser Klassiker schon lange nicht mehr. Die meisten Menschen müssten über 100 Jahre alt werden, um ihr eingezahltes Geld wieder raus zu bekommen. Außerdem bleibt das Risiko, dass mein Versicherer pleite geht und meine „Rente“ futsch ist. 

  2. Betriebliche Altersvorsorge: das ist schon eine deutlich bessere Möglichkeit, allerdings stark begrenzt. Der große Vorteil liegt in der steuerlichen Begünstigung der eingezahlten Beiträge. Alles, was der Arbeitsgeber dazu übernimmt sollte man für sich nutzen, weitere eigene Einzahlungen darüber hinaus lohnen sich aber meist nicht und daher ist diese Altersvorsorge in ihrer Größe begrenzt. 

  3. Staatlich geförderte Programme (Riester/Rürup/…): auch diese Modelle lohnen sich nur in bestimmten Fällen wirklich. Meist bei Menschen mit geringerem Einkommen und mehreren Kindern. Hier kommt es vor allem auf das Verhältnis zwischen Eigenbetrag und Zulagen an. Aber auch die dort angebotenen Verträge sind oft unvorteilhaft und wenig transparent. 

 

Um gut und viel sicherer als die meisten glauben für sich selbst vorzusorgen, gibt es aber eine einfache Lösung: Aktien bzw. ETFs. 

Vor allem für Börsenneulinge macht der ETF am meisten Sinn. Das ist ein sogenannter passiver Investmentfond. Bedeutet es gibt keine Fondmanager, die aktive Entscheidungen treffen sondern das Ziel ist es, einen großen Markt komplett zu kaufen und so das Risiko von Ausfällen einzelner Unternehmen zu minimieren. So haben die bekannten und typischen großen ETFs über 1.600 verschiedene Unternehmen im Portfolio. Das Ziel ist es von der langfristigen Entwicklung der Gesamtwirtschaft zu profitieren, ohne das Risiko auf die falschen Einzelunternehmen gesetzt zu haben. Außerdem sind die Kosten solcher ETFs durch die einfache Struktur viel günstiger und somit bleibt viel mehr Gewinn bei Dir selbst hängen. 


Solche ETFs kannst Du schnell und einfach (automatisiert) bei diversen Anbietern online, meist aber auch bei Deiner Bank als Sparplan laufen lassen. So zahlst Du praktisch monatlich in Deinen eigenen Rentenfond ein, der dir langfristig das 3-4 fache(!) an Erträgen bringt, als Du durch eine typische Rentenversicherung  erhalten würdest. Außerdem hast Du immer vollen Zugriff auf Dein Geld und kannst es im Zweifel Deinen Angehörigen vererben.


Aktien und ETFs gelten als sogenanntes Sondervermögen. Das bedeute, wenn eine Bank/Broker pleite geht, dann ist dein Depot davor geschützt und Du kannst Deine Anteile einfach zu einem anderen Anbieter transferieren und dort weiter machen.

 

Wir hoffen, Dir ist durch die Ausführungen nochmal klar geworden, warum Du unbedingt selbst etwas für Deine Altersvorsorge tun musst und dass es auch auf die richtige Auswahl der eigenen Vorsorge ankommt! 


Was Du konkret umsetzen kannst: 


  • Prüfe Deine bestehenden Vorsorgeprodukte und entscheide ob Du diese nicht lieber stilllegst und das Geld anderweitig besser anlegst (Kündigen macht oft wenig Sinn wegen der hohen Gebühren).

  • Beschäftige Dich mit dem Thema ETF (Exchange traded funds) 

  • Wähle 1-2 sehr große und sehr sichere (und bekannte) ETFs für Deine private Altersvorsorge aus.

  • Recherchiere ob Deine Bank Dir Sparpläne für diese ETFs anbietet und das zu guten Konditionen. Falls nicht wähle einen der bekannten Online-Broker aus und lege dort Deinen ETF Sparplan an. 

  • Nach der Umsetzung lässt Du deine Vorsorge laufen! Reagiere nicht auf Nachrichten/Hiobsbotschaften an der Börse! Langfristig erholt sich immer alles. Freue Dich lieber darüber, dass Du mit Deinem Sparplan in dieser Zeit „günstig nachkaufen“ kannst!

bottom of page